Im Jahr 1873 gründeten die Uhrmacher
Johann Aeby (1824 - 14.07.1880) und Constant Felicien Landry in Madretsch eine Uhrenmanufaktur. |
Léo Aeby |
Léo Aeby erhielt seine uhrmacherische Ausbildung in Tavannes, Biel und Porretruy, ging danach auf das Technikum in Winterthur. 1881 verließ er die Schweiz für drei Jahre und begab sich nach Amerika um die dortigen Produktionsmethoden zu studieren. Zurückgekehrt setzte er diese in der heimatlichen Manufaktur um. Mit 32 Jahren verstarb er im Jahr 1893. Léo Aeby veröffentlichte eigene Patente (US329611, aus dem Jahr 1885, 4255 aus dem Jahr 1891), andere entstanden in Zusammenarbeit mit Jacot-Burmann (21 und 32 aus dem Jahr 1889, 3310 aus dem Jahr 1891). |
Das oben abgebildete Patent wurde in Zusammenarbeit mit Henri Jacot-Burmann entwickelt. Letzterer ist als Begründer der gleichnamigen Manufaktur, welche in Biel ansässig war, bekannt geworden. Die Firma wurde 1881 registriert mit der Bildmarke eines Cometen. Berühmt ist Jacot-Burmanns Patent über eine Kalenderuhr aus dem Jahr 1881 (US245130). |
Nach der Übernahme durch die Söhne Aebys besprach man mit dem Miteigentümer Landry eine Erweiterung der Manufaktur.
Dazu erwarb man ein mit Wasserkraft (Poncelet Rad) betriebenes Sägewerk in Madretsch, welches entsprechend den eigenen Bedürfnissen umgebaut wurde..
1880 und 1881 erwarb die Firma mehrfach Zertifikate an der "Bienne Guarantee Office". Im July 1880 waren zwei der 57 zertfizierten Kaliber mit
unabhängiger Sekunde ausgestattet. 1881 gewann die Manufaktur den zweiten Platz auf der Nationalen Ausstellung in La Chaux de Fonds und 1883 den ersten Preis auf
der Nationalen Ausstellung in Zürich. |
Die Marke der Manufaktur war "A. & C.". Aeby & Cie. unterhielt Geschäftsbeziehungen zur in New York angesiedelten "Non-Magnetic Watch Co. of America" und belieferte
sie mit Uhrwerken. Die Non-Magnetic Watch Co. of America stellte im eigentlichen Sinne keine Uhren her, sondern war eine Handelsfirma, welche
antimagnetische Uhren verkaufte. Dabei wurde eine Spiralfeder aus einer Palladiumlegierung verwendet, die von dem Schweizer Charles Auguste Paillard entwickelt wurde. |
Charles Auguste Paillard (1840-95) |
Insgesamt waren die Erfolge nach Einführung der amerikanischen Produktionsmethodik nur von kurzer Dauer.
1890 ging die Firma in Konkurs. Die Gebäude sollen angeblich von der "Seeland Watch Co." aufgekauft worden sein ohne dass sie sie für sich nutzte.
Angeblich soll die Manufaktur unter Leo Aeby, als Direktor, weitergeführt worden sein. Unter welchen Namen sie firmierte ist nicht bekannt. |