Baumgartner (BFG)


Die Manufaktur Baumgartner wurde 1899 in Grenchen von Arnold Baumgartner (21.06.1865-01.04.1950) gegründet. Arnold Baumgartner absolvierte zunächst eine Lehre zum Uhrmacher. Anschließend wurde er Visiteur und später Fabrikationschef der Firma "Adolf Girard" bis er sich wie oben erwähnt 1899 selbstständig machte.
Sein Anliegen war es gute Uhren bezahlbar auch für ärmere Bevölkerungsschichten zu produzieren. Dazu gründete er seine Manufakturen an 2 Standorten in Grenchen. Als seine Brüder Ernest und Emile mit ins Geschäft einstiegen erhielt die Manufaktur im Jahr 1916 den Namen "Baumgartner Frères".
1904 sicherte sich die Manufaktur das Patent 30355, welches eine Verbesserung des Ropskopfkalibers beinhaltet.




1905 begann die automatisierte Herstellung von Uhren. Diese wurden als 19-liniges Kaliber unter der Bezeichnung "Régulateur" verkauft.
In den folgenden Jahren wurden weitere Patentansprüche gesichert, und zwar 1906: 37370 (Datumsanzeige), 1907: 41026 und 1909: 46612. Das letzte Patent beinhaltet ein Weckerkaliber.




Im gleichen Jahr erhielt die Firma die Erlaubnis ein Patent der Manufaktur "L. Jeanneret-Wespy" nutzen zu dürfen. Mit diesem Patent war es möglich auf einfache und zuverlässige Weise Lagersteine in eine Platine zu platzieren. Die Qualität der Produkte nahm dadurch zu und damit auch der Erfolg am Markt.
1916 wurde die Manufaktur in "Baumgartner Frères S.A." umbenannt und 1925 wurde sie zusammen mit 25 weiteren Rohwerkeherstellern in die "Ebauche S.A." integriert.
Ab 1952 wurden Uhrwerke der Firma mit B.F.G. gemarkt. Bekannt wurden in der Folgezeit Uhrwerke mit Weckwerk für Taschenuhren, Armbanduhren und Reiseuhren. Berühmt ist auch das 13-linige Kaliber 92 "Bovimatic", welches ein auf Roskopfbasis beruhendes Automatikwerk mit direkter Zentralsekunde ist.
1960 wurde die 1913 gegründete "Hermann Konrad S.A., Moutier" in die B.F.G.-Gruppe aufgenommen. Im gleichen Jahr eröffnete die Firma eine Zweigstelle in Reconvilier. Weitere Filialen wurden 1961 als "GEWA" in Verbania, Italien, 1964 als "Biviator" in Genf und 1965 auch in New York gegründet. 1966 wurde noch eine Filiale in Rüti in der Nähe von Büren unter dem Namen "Bivia S.A." gegründet.
1968 kam es zur Übernahme der "B.F.G." durch die 1954 in Biel gegründeten "Stamarit S.A." konnte aber ihre Eigenständigkeit bewahren. Es folgte eine weitere Filialgründung in Hong Kong unter dem Namen "Swiss Watch Manufacturing LTD".
Im 75sten Bestehensjahr betrug die Produktion der Firma 20 Millionen Rohwerke jährlich und war damit der größte Ebauchehersteller für Roskopfuhren weltweit. 1982 wurde die Firma geschlossen.
Zu Ehren des Gründers ist in Grenchen eine Staße in "Arnold Baumgartner Strasse" benannt worden. Bereits zu Lebzeiten im Jahr 1923 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Grenchen angetragen.





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