E. Howard & Co., Roxbury 1850-1860

Im Jahr 1850 gründeten Aaron Lufkin Dennison (1812-1895), David Davis und Edward Howard (1813-1904) in Roxbury einen Betrieb zur seriellen Fertigung von Uhrwerken.

Im ersten Anlauf hieß die Firma "HOWARD, DAVIS & DENNISON". Nach dem Scheitern folgte 1851 der zweite Anlauf mit dem Namen "American Horology Company". Das Konzept war austauschbare Uhrwerksteile. Um Finanziers zu locken wurde der Name bzw. die Signatur mehrfach geändert: "The Warren Manufacturing Company" mit der Gravur "Warren,Boston", "Samuel Curtis, Roxbury" oder "Fellows & Schell". Im Jahr 1853 wurde sie umbenannt in "Boston Watch Company". Diese Fabrik wurde bereits nach wenigen Jahren (1853/54) nach Waltham verlegt. Die wichtigsten Firmenteilhaber waren an den unterschiedlichen Signaturen erkenntlich: "Dennison, Howard & Davis", "C.T. Parker" und "P.S. Bartlett". Im Jahr 1857 ging die Firma in Konkurs und die Partner trennten sich. Die Fabrik wurde versteigert und es entwickelte sich später daraus die "American Waltham Watch Company".
Noch im gleichen Jahr sicherte sich Edward Howard (1813-1904) erneut die Gebäude in Roxbury, entwickelte eigene Maschinen und begann wieder die serielle Fertigung von eigenen Uhrwerken. Die Uhrwerke wurden in Serien eingeteilt. Bis 1860 wurden ca. 2000 St. hergestellt und gehörten zur Serie I. Kennzeichen der Serie I war das 15 steinige Ankerwerk (engl.Ankerhemmung) 18 Size mit dem Gegengesperr von Georg P.Reed (Werkmeister bei Howard bis 1865, Erfinder der Schwanenhals-Feinregulierung) und wurden mit einem Schlüssel aufgezogen. Sämtliche Werke wurden ohne Gehäuse verkauft. Die Serie II wurde nur im Jahr 1860 hergestellt und betrug ca. 1000 St. Die Kennzeichnung auf Werk und Zifferblatt war: "E.HOWARD & CO. BOSTON".


E. Howard & Co., Roxbury 1861-1882

Ab dem Jahr 1861 konzentriete man sich hauptsächlich auf Großuhren. Dieses drückte sich auch in dem Namen der Firma aus: "THE HOWARD CLOCK & WATCH CO." Im Taschenuhrsektor erstellte man die Serie III.

In dieser Serie versuchte man sich an kleinere Kaliber. Ausserdem wurde ein Model mit Dreiviertelplatine entwickelt. Ab dem Jahr 1863 erfolgte die Rückbesinnug auf Taschenuhren. Dieses drückte sich durch erneute Änderung der Firmenbezeichnung aus: "THE HOWARD WATCH & CLOCK CO.". Die Signaturen änderten sich überigens nicht. Howard nutzte als erster 18000 Halbschwingen pro Stunde in seinen Uhren.
Ein prominenter Mitarbeiter war überigens auch Florence A. Jones, dem Mitbegründer der I.W.C. in Schaffhausen. Dieser schied 1867 aus.
In der Serie IV, 10000 St. bis 1892, wurden erstmalig Vollnickelwerke, der Kronenaufzug und 17 Jewels verwendet. Hauptsächliche Kalibergröße war 18 Size.
Dieses änderte sich in der Serie V, in der 16 Size die größte Anzahl stellte.

Kennzeichnend war hohe Qualität statt großer Stückzahlen. Mit Bildpunzen auf den Werken wurde die unterschiedliche Qualität gekennzeichnet: Hirsch, Pferd und Hund (abnehmend). Die Serie VI begann 1872.
1882 schied Edward Howard aus, 1904 starb er.


E. Howard & Co., Roxbury 1883-1930

Nach dem Ausscheiden Howards übernahm ein Direktorium die weiteren Geschicke der Manufaktur. Es wurde weiterhin auf Qualität gesetzt. In der Serie VII,

welche ab 1884 produziert wurde, setzte man auf 18 Size Savonetten, teilweise bereits mit 19 Jewels.
Die Serie VIII (1890-1899) beinhaltete vorwiegend 15 Jewels-Lepinekaliber, die Serie IX (1891) nicht justierte Savonetten.
Die Serie XI wurde 1895, die Serie XII 1896 eingeführt. Beide hatten nur eine geringe Stückzahlen.
1903 wurde die Fabrik in Roxbury geschlossen; die Namensrechte gingen an die "Keystone Watch Case Corporation". Diese brachte ab 1905 weiter Werke mit der ehemaligen Bezeichnung "E.HOWARD WATCH & CO., BOSTON U.S.A." auf dem Markt. Die Nummerierung wurde fortgesetzt. Die jetzt anders konstruierten Werke wurden in Waltham gefertigt.
1930 wurde diese Fabrik in Waltham von der "Hamilton Watch Co." erworben und der Name "Howard" gelöscht. Die beste Uhr der Waltham-Zeit war der Taschenchronometer "Edward Howard" mit 23 Saphirsteinen.

Hier sind einige typische Howard-Kaliber abgebildet.




zurück zur Ausgangsseite     Private Homepage