Um die kürzeste Verbindung von Basel in den Süden zu nutzen mußten Fuhrleute schon immer durch das Frenkental reisen. Es lag daher nahe, dass sich hier eine Ansiedlung bildete, eben Waldenburg. Der Durchgangsverkehr bildete das Rückgrat der Wirtschaftskraft Waldenburgs. Dieses änderte sich radikal, als in der Mitte des 19.Jahrhunderts die Zentralbahn mittels des Hauensteintunnels den Durchgangsverkehr nach Osten verlagerte und an Waldenburg vorbei schleuste. Um dem wirtschaftlichen Niedergang entgegenzuwirken beschlossen die Stadtväter Uhrenindustrie anzusiedeln. Dazu gründeten sie im Jahr 1853 eine Uhrenfabrik und zwar die "Societé d´Horlogerie à Waldenbourg". Das Know How holte man sich in Form von Uhrmachermeistern von ausserhalb, die der einheimischen Bevölkerung das Uhrmacherhandwerk lehrte. Begleitet wurde das durch die Eröffnung einer Uhrmacherschule. Leider blieb der erhoffte wirtschaftliche Erfolg aber aus. |
Gédéon Thommen (1831-1890) |
Um eine Schließung der neuen Fabrik zu verhindern, verkauften die Stadtväter sie im Jahr 1859 an Louis Tschopp, einem Uhrmacher aus Biel, und an dem
einheimischen Gédéon Thommen. Beiden gelang das, was den Vorbesitzern versagt blieb, nämlich Gewinne zu erwirtschaften.
Aber bereits 1860 verließ Louis Tschopp die junge Firma und Gédéon Thommen wurde zum alleinigen Besitzer. |
Engl. Patent 7154 v. 11.06.1885 / US Patent 347139 v. 10.08.1886 von Gédéon Thommen |
Im Jahr 1890 verstarb Gédéon Thommen und sein Sohn Alphons übernahm die Geschicke der Firma. Die Firma stellte aber nicht nur Uhrwerke her, sondern auch Gehäuse und Zifferblätter, eben alles was für eine komplette Uhr benötigt wurde. Um Fabrikationsfehler auszuschließen führte Alphons die Nutzung eines Schliffbild-Mikroskops ein. Er war es auch, der die Marke "Revue" sicherte. Weitere Marken waren "G.T." (für Gédéon Thommen), "Sola" und "Cyrus". |
Reinhard Straumann |
Im Jahr 1916 nahm Reinhard Straumann seine Tätigkeit in der Firma auf. Zuvor war er als Techniker bei der Schweizerischen Luftwaffe tätig. Mit ihm begann die Spezialisierung auf avionische Armaturen (Die Avionik ist ein zusammengestetztes Wort, bestehend aus Aviatik (von lat. avis = Vogel) und Elektronik, und ist ein Begriff aus der Luft- und Raumfahrttechnik und bezeichnet die Gesamtheit der elektrischen und elektronischen Geräte an Bord eines Fluggerätes, einschließlich der Fluginstrumente). Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde Straumann schon bald technische Leiter aller Abteilungen bei Revue. Seine Leistungen in der Uhrenentwicklung bestanden in der Erfindung der sogenannten "Zeitwaage" und der Beschäftigung mit Metalllegierungen, die in der Erfindung der sogenannten "Nivarox"-Spirale ihren Höhepunkt fand. |
In den 30ern schied Straumann aus und wandte sich der Familieneigenen Firma in Waldenubrg zu, die sich mit
Legierung für den Zahnersatz beschäftigte. |