Viktor Kullberg

Victor Kullberg (1824-1890)

Er wurde in Visby auf der Insel Gotland (Schweden) geboren. Seine Lehrzeit absolvierte er beim ortsansässigen Uhrmacher. Zur weiteren Ausbildung ging er zum berühmtesten Uhrmacher Skandinaviens Louis Urban Jürgensen (1806-1867) in Kopenhagen.
1851 ging er nach London und machte sich 1856 in der Liverpool Road / Islington selbstständig. Zunächst baute er Taschenuhren. Hier entwickelte er den Kronenaufzug mit Wippe für Uhren mit Kette und Schnecke, den er 1856 erstmalig vorstellte. Dieser Aufzug war von daher besonders, weil nach dem Aufziehen der Uhr die Auskupplung zuverlässig erfolgen muß, da sich sonst beim Ablaufen die Krone mit bewegt.
Er führte in England die Kettenführung nach "reversed Fusee" ein. Diese wurde von Julien Le Roy in Paris entwickelt und vorgestellt. Das besondere bei dieser Führung (in 8-er Tour) war die durch die Radialkräfte verursachte Minderung der Reibung am Wellenzapfen der Schnecke.




Ab 1860 widmete er sich verstärkt den See-Chronometern. Um den sekundären Temperaturfehler auszugleichen, entwickelte er den der Länge nach geschlitzten Unruhreif. Damit verbesserte er die Ganggenauigkeit ausserordentlich.



Der königlichen Astronom George Biddell Airy (1802-1892) entwarf 1840 die Greenwich-Trials: Dies war eine Ganggenauigkeitsprüfung für See-Chronometer, welche den Sekundär-Zwischenfehler, den Sekundär-Wärmefehler und den Sekundär-Isochronismusfehler berücksichtigte. Die Prüfung dauerte 29 Wochen um Überschneidungen von 2 Jahreshälften zu erreichen. Die Fenster des Prüfungsraumes waren geöffnet, damit ein natürlicher Temperaturschwankungsablauf stattfand. Ziel war es die Marke des Greenwich-Prüfungscode von 10.0 zu unterschreiten.
Den ersten Chronometer, den V. Kullberg einreichte (No. 760), erreichte den Code von 18,6. 1882 reichte er den Chronometer No. 4066 ein, der den Traum-Code von 9,1 erreichte. 1889 erreichte ein weiterer Chronometer Kullbergs (No. 4739) den Code 9,1. Dieser Wert wurde danach von keiner Uhr mehr unterboten. Erst die Quartzuhren konnten eine bessere Ganggenauigkeit erreichen. 1913 nach seinem Tod erreichte sein Chronometer No.8734 den Greenwich-Prüfungscode 9,9.
1874 wurde er Hofuhrmacher seiner Majestät des Königs von Schweden und Norwegen. 1890 starb er.

Folgende Auszeichnungen wurden ihm überreicht:

1860 Silbermedaille Uhrenausstellung Besancon
1864 Silbermedaille "of the Royal Scottish Society of Art"
1867 Goldmedaille der Universal-Ausstellung in Paris
1868 Goldmedaille der Ausstellung in Havre
1869 Goldmedaille von der National-Akademie Paris
1871 Goldmedaille der Ausstellung in Neapel
1872 Goldmedaille der Ausstellung in Triest
1873 "The Grand Diploma of Honour" in Wien
1874 "Orden von Wasa"
1876 Medaille der Ausstellung in Philadelphia
1876 Ehrendiplom der Nationalakademie Paris 1880 1.-Klasse-Medaille der Internationalen Ausstellung Sidney
1882 Goldmedaille der Internationale Ausstellung in Melbourne


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