Hermann Goertz



Hermann Goertz (1862-1944)

Er wurde am 02.04.1862 in Montauerweide/Westpreußen geboren. Nach dem Verlust seiner Eltern wuchs er bei der Verwandtschaft in Berdjansk auf. Dort erlernte er das Uhrmacherhandwerk, machte seinen Meister, heiratete die Tochter seines Lehrmeisters und übernahm dessen Geschäft.
Nach ruhigen Jahren in der Provinz, wurde ihm 1900 ein Uhrmachergeschäft in Charkow angeboten. Dieses baute er zu einer der ersten Adresse aus. Sein Renomee verhalf ihm zum Posten des Vertrauensuhrmachers der örtlichen Universitätssternwarte, die unter der Leitung des Astronmos Ludwig Stuve (1858-1920) stand.
Die Unruhen der Russischen Revolution führten zu Plünderungen seines Geschafts ins Charkow. Im Jahr 1918 floh er aus Charkow und landete über Umwege in Glashütte. Lediglich das Werk seiner "Kunstuhr" konnte er retten.
In Glashütte wurde er mit 56 Jahren Schüler der Deutschen Uhrmacherschule. In dieser Zeit stellte er die "Astronomische Kunstuhr" die er schon in Berdjansk zu bauen begonnen hatte , fertig und gewann damit u.a. auch eine Anerkennungsurkunde der Grossmann-Stiftung. Der untere Teil der Kunstuhr war ursprünglich nicht vorgesehen und entstand auf Anregung von Alfred Helwig. Das Gehäuse der Uhr wurde von einem Tischlermeister Reichel gebaut, einem Vorfahren von Reinhard Reichel dem heutigen Museumsdirektors des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte.



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Als Präzisionsuhrmacher arbeitete er auch für "Lange & Söhne". Er entwickelte zwei Hemmungssysteme, die er sich patentieren ließ und baute sie in Präzisionspendeluhren ein. Von diesen wurden von ihm ungefähr 12 St. hergestellt.
Nach einem Schalganfall 1937 verbrachte er den Rest seiner Tage im Altenheim in Aue und verstarb am 27.12.1944.


Goertz war sehr gut befreundet mit Paul Stübner (1860-1946, Angestellter bei "Strasser & Rohde") und Alfred Helwig (1886-1974, Fachlehrer an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte).



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